Knickei von Halstenbek

Reime
Das Ei von Werner Lüdemann 1. Fortsetzung
Doch es ist noch nicht aller Tage Abend, da ging's dem Ei gewaltig an den Kragen. Denn eines Morgens so gegen sieben, sah man nur noch Trümmer liegen. Man traute nicht seinen Augen und konnte es wirklich nicht glauben; die gewölbten Träger sonst nach oben zeigten, sich nun nur noch in die Tiefe neigten. Das Sport-Ei sollte renommieren, man wollte das Ortsbild damit zieren. Doch nun ist alles vorbei, am Boden liegt das schöne Ei. Und wieder ist Halstenbek der Ort der Stunde, und das Knick-Ei in aller Munde! Der Eine redet vom Sturm in der Nacht, ein Anderer hat die Stützen zu früh los gemacht. Nur daß die Statik hätte Schuld, weist man zurück und sagt: habt Geduld. Der Architekt, der hatte Glück, er zieht sich auf sein Unvermögen zurück. Kontrollinstanzen? ----- gab es die, auf dem Bau sah man sie fast nie. Alle waren nicht umsonst eingestellt, sondern verlangten fürs Nichtstun noch Geld. Das Honorar dieser Leute mußte aber stimmen, wer daran rüttelt - ist von Sinnen. Und mancher Gemeindevertreter, stimmt ein in dieses Gezeter.	Wenn ein kleiner Bürger macht mal Mist, er sicher bald im Gefängnis ist. Diese Schweinerei wird von bestimmten Leuten übersehen, darum wird sicher weiter nichts geschehen. Wie man in der Zeitung lesen kann, fängt man mit dem Wiederaufbau an. Man tut so, als sei nichts geschehen, zurück bleiben für den Bürger die (Finanz-) Wehen. Doch für die Politiker ist das kein Problem, man muß nur in den Gemeindehaushalt seh'n. Man beginnt zu streichen beim kleinen Mann, weil der sich ja nicht wehren kann. Ob Stellenplan oder Raumpflegerinnen, irgendwo muß man ja beginnen. Mein Vorschlag, sicher suspekt, man nehme die Politiker in Regreß. Zum Schluß noch eine Prognose, hoffentlich geht der Bau nicht wieder in die Hose. Die Weiterfinanzierung ist kein Problem, man braucht ja nur zur Bank hingehn'n. Mit 15,6 Millionen sind wir jetzt dabei, doch noch ist nicht fertig das Ei. Vielleicht werden wir zufrieden sein, wenn 20,0 Millionen das Ende wird sein. Sollte man diese Zeilen als Geläster und Gemecker seh'n, so müßten einige Leute mal in sich geh'n, und nicht immer nur denken, der liebe Gott wird's schon lenken.
Weitere Reim-Beiträge: Das Lied von der Kuppel Das Ei Das Ei, 2. Forts. Das Ei, 3. Forts.

Das Ei

1. Fortsetzung