Reime

Das Ei

von Werner Lüdemann

3. Fortsetzung (November 2002)

Sie ist nicht gegangen - diese Bagage
und der Bürger kommt weiter in Rage,
er fragt sich nach dem Sinn von Verträgen,
doch die Bagage wartet auf "Bürger-Segen"!

Der Bürger soll schnell vergessen,
was Politiker ausgefressen,
man ködert ihn mit Gutachten jeder Form,
doch die entsprechen nachweislich keiner Norm!

Der Bau als solcher gammelt dahin,
macht das Ganze überhaupt noch Sinn?
Der Fußboden ist nicht mehr zu gebrauchen,
er bekam zu viel Wasser zum Saufen!

Die Fundamente und die Wände,
sind erdfeucht ohne Ende,
vom Dach wollen wir nicht reden,
es wartet nur auf das nächste Beben!

Doch die nächste Version,
wirkt wie eine Revolution,
man will verkaufen für eine Mark,
ist das nicht stark!?!

Doch die Zeit schreitet voran,
man brütet auf weiteren Ideen - so man kann.
Doch die brauchbarste Idee von Vielen,
die kam von den Grünen!

Eine Volksbefragung sollte kommen,
das haben alle Anderen vernommen.
Wiederaufbau - ja oder nein -, das ist die Frage,
die beschäftigt uns alle Tage.

Selbst der Meister der Bürger wurde mobil,
er öffnete das Jasager-Ventil,
bis zum 22.Sept.02 sollte es zeigen,
wer spielt mit der Gemeinde den Reigen!

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Nun ist das Gezerre vorbei,
die Mehrheit sagte "Ja" zum Ei!
Zwar nur 50,7% war das Ergebnis,
sicher kein tolles Erlebnis!

Die Skepsis hat viele erfaßt,
Das Wenn und Aber ist bei vielen zu Gast.
Doch Herr B. hat es eilig,
ich denke, es wird nicht langweilig!

Nicht vergessen sollte man die Millionen,
oft genug sollte man es betonen.
Doch im Gemeindehaushalt wird man sehen,
wohin die Gelder gehen!

Dringende Haushaltsbedürfnisse --
man denke an die Sozialausgaben,
sorgen sicher für weitere Zerwürfnisse,
in den nächsten Tagen!

Dies war der dritte Streich --
der vierte folgt sogleich!

Zum Schluß eine Frage, für viele von Interesse:
"Warum zeigte man dem Bürger die Halle nicht im Ur-Zustand?"

Hallenboden im Knickei
Foto:W.Lüdemann

4. Fortsetzung ???

Werner Lüdemann, der Autor der Reime zum Knickei, wird leider keine weiteren Fortsetzungen mehr erleben. Mit tiefem Bedauern haben wir erfahren, daß er im September 2003 verstorben ist.

Im Alter von 80 Jahren ist der frühere Haltenbeker Gemeindevertreter und stellvertretende Bürgervorsteher Werner Lüdemann verstorben. Als Mitglied der SPD-Fraktion gehörte er von 1972 bis 1989 der Gemeindevertretung an. Lüdemann zählte zu den profiliertesten Sozialpolitikern Halstenbeks. Als Vorsitzender des Sozial- und Jugendausschusses, aber auch darüber hinaus engagierte er sich vor allem in der Jugend- und Altenarbeit. So wurde in seiner Amtszeit der Kindergartenneubau am Bickbargen errichtet. Mit seinem Namen eng verbunden ist der Aufbau der Patenschaft mit der oberösterreichischen Gemeinde Hartkirchen. Lüdemann war Jahrzehnte lang in der Arbeiterwohlfahrt auf Gemeinde- und Kreisebene tätig und gründete den Kreis der Senioren als privaten Treffpunkt für ältere Mitbürger. Auch nach seinem Abschied aus der Kommunalpokitik und dem Austritt aus der SPD wegen Differenzen bei der Wahlkreisvergabe blieb Lüdemann in der Sozialarbeit aktiv. (Pinneberger Zeitung vom 10. 9. 2003)


Weitere Reim-Beiträge: Das Lied von der Kuppel   Das Ei   Das Ei, 1. Forts.   Das Ei, 2. Forts.